Wasserknappheit – geht der Erde das Wasser aus?

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2022 hatten 2,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser, laut dem neuen Wasserbericht der Unesco. Wasser, die Quelle des Lebens, steht im Mittelpunkt einer globalen Krise, die immer drängender wird: Wasserknappheit. Die Auswirkungen reichen weit über den Mangel an Trinkwasser hinaus: sie betreffen Mensch, Natur und Frieden gleichermaßen. In diesem Blogbeitrag werden wir uns mit den Ursachen und Folgen von Wasserknappheit befassen und Maßnahmen zur Bewältigung aufzeigen.

Wasserknappheit als Folge des Klimawandels

Mit dem Klimawandel nehmen Niederschlagsextreme weltweit zu, ebenso wie Häufigkeit, Dauer und Intensität meteorologischer Dürren. Die Verfügbarkeit von sicheren Wasserressourcen wird dadurch stark beeinträchtigt. Steigenden Temperaturen führen zudem zu schnellerer Verdunstung und einem Rückgang der Schneeschmelze, was die Wasserquellen weiter belastet.

Laut Unesco nimmt der Frischwasserverbrauch gleichzeitig um knapp 1 % pro Jahr zu, was auf eine Kombination aus sozioökonomischer Entwicklung und damit verbundenen Veränderungen der Verbrauchsgewohnheiten, einschließlich der Ernährungsgewohnheiten, zurückzuführen ist. Rund 70 % der Süßwasserentnahmen entfallen auf die Landwirtschaft, daneben sind industrielle (≈20 %) und häusliche (≈10 %) Verwendungszwecke die Haupttreiber des steigenden Wasserbedarfs.

Auswirkungen auf Mensch und Natur

2010, erkannten die Vereinten Nationen das Recht auf Zugang zu sauberem Wasser und zu Sanitärversorgung als Menschenrecht an. Ohne sauberes Wasser und Hygiene besteht die Gefahr der Dehydration (mit Symptomen wie Herzrasen, Bewusstseinsstörungen und trockenen Schleimhäuten) und Krankheiten verbreiten sich besonders schnell. Besonders ausgesetzt sind diesen Gefahren arme Länder in Afrika, Lateinamerika und Asien. Die schlechte Verfügbarkeit von sauberem und sicheren Wasser ist dabei neben Trockenperioden und Überflutungen, vor allem auf die geringe Abwasserbehandlung in den Ländern zurückzuführen. Zudem müssen etwa 500 Millionen Menschen weltweit ihre Notdurft im Freien verrichten, die dadurch verursachte Verunreinigung der Umwelt durch Fäkalien führt weiterhin zur Ausbreitung von Krankheiten, Verunreinigung von Wasserquellen und Beeinträchtigung der Lebensmittelversorgung.

Auch in der Natur hat Wasserknappheit verheerende Folgen. Der Verlust von Süßgewässern ist mit einem sehr starken Biodiversitätsverlust verbunden. Etwa 41 Prozent der Fischarten und 25 Prozent aller Wirbeltierarten sind direkt von Süßwasserökosystemen abhängig. Viele Insekten legen beispielsweise ihre Larven in Wasser ab. All dies Tiere sind durch die Wasserknappheit bedroht.

Frieden in Zeiten der Wasserknappheit? 

Die Wasserknappheit birgt auch eine ernsthafte Bedrohung für den Weltfrieden mit sich. In vielen Regionen der Welt, insbesondere in ariden Gebieten und entlang von Flüssen, könnte der Wettbewerb um begrenzte Wasserressourcen zu Konflikten und Spannungen zwischen Gemeinschaften und Ländern führen, denn Wasser wird zunehmend als strategisches Gut betrachtet. So hat beispielshaft die Entwässerung von Sumpfgebieten in der Sahelzone in Afrika zu regionalen Spannungen geführt.

Doch hat die Vergangenheit auch Gegenbeispiele aufgezeigt: Länder entwickeln kontextspezifische Governance-Vereinbarungen, die Frieden und Wohlstand über grenzüberschreitende Gewässer hinweg sichern und fördern. So wurden laut UNESCO seit 2002 über 3. 600 internationale Wasserabkommen geschlossen und es gibt etwa 120 internationale Organisationen, die sich für die gemeinsame Nutzung von Wassereinzugsgebieten engagieren.

Maßnahmen in Landwirtschaft, Industrie und Politik

Strategien für die Verbesserungen der Bewässerung im ladwirtschaftlichen Sektor, welcher am meisten Wasser verbraucht, sind Wasserwiederverwendung, Entsalzung und Grundwasserauffüllung. Die Digitalisierung des Agrarsektors ermöglicht zunehmend präzisere Wasserverfügbarkeit und Echtzeitdaten für Landwirte, die damit bessere Entscheidungen über die Pflanzenauswahl und den Wasserverbrauch treffen können. Teil dieser Revolution sind auch TreeSense’s innovative Sensortechnologien, die mithilfe von Echtzeitmessungen Aussagen über den Wasserhaushalt von Gehölzpflanzen treffen können und dadurch eine smarte und optimierte Bewässerung ermöglichen. In Südtirol und Mittelfranken werden neben Bodenfeuchtesensoren auch Pulse-Sensoren verwendet, um die Bewässerung zu steuern.

Bewässerung optimieren mit TreeSense

In der Industrie besteht die Aufgabe Wasserverbrauch in Anlagen und entlang von Lieferketten zu untersuchen. Die Umstellung auf erneuerbare Energien bietet eine Weiter Möglichkeit sowohl den Wasserverbrauch als auch die CO2-Emissionen zu senken. Als Beispiel dafür nennt die Unesco, dass in der chemischen und der Lebensmittel- und Getränkeindustrie eine 50%ige Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien zu einer 60%igen Verringerung des Wasserverbrauchs führen könnte. In Bezug auf die Stromerzeugung sind Windkraft und Photovoltaik die wassereffizientesten Energiequellen.

Wasserbildung als entscheidender Faktor

Das Bewusstsein für Themen wie den übermäßigen Wasserverbrauch in Haushalten, die Auswirkungen von Haushaltschemikalien auf die Umwelt, die unsachgemäße Entsorgung schädlicher Abfälle und die Auswirkungen von Verbrauchsmustern auf Umweltbelastungen wie den Klimawandel gilt es durch weltweite Bildungsinitiativen zu schärfen.

Wir alle können unseren Teil dazu beitragen, indem wir Wasser sparen, unsere Wassernutzung überdenken und uns für den Schutz und die nachhaltige Nutzung von Wasserressourcen einsetzen. Es ist an der Zeit, gemeinsam zu handeln, um eine Zukunft zu schaffen, in der Wasser für alle ausreichend vorhanden ist, wodurch Frieden und Wohlstand gewährleistet werden.

So kann jeder von uns Wasser im Alltag sparen:

  1. Den Garten mit Regenwasser bewässern
  2. Spartaste der Klospülung, Wassersparende Duschköpfe
  3. nur volle Wasch- und Spülmaschinengänge
  4. Undichte Stellen reparieren
  5. Den Rasen nicht kürzer als auf 5 cm kürzen – so kann er Regenwasser besser aufnehmen
  6. unnötiges Wasserlaufen, beim Zähneputzen, Händewaschen und Abspülen vermeiden

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