Was passiert mit unseren Bäumen im Herbst?

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Die „Goldene Jahreszeit“ erhält Einzug in unsere Parks, Wälder und Gärten: die Blätter der Bäume zeigen eine spektakuläre Farbpalette in Gelb-, Orange-, und Rottönen. Doch was passiert in dieser Jahreszeit in den Bäumen? Und welche Bedeutung haben diese Vorgänge für die Bewässerung?

Wassermangel als Ursache

Die bunten Blattfärbungen sind Vorbereitungen der Bäume auf den Winter. Mit den kalten Temperaturen gefriert der Boden, aus dem die Bäume nun kein Wasser mehr aufnehmen können. Über die Blätter gibt der Baum Wasser in die Atmosphäre über den Prozess der Transpiration ab: ist das Wasserpotenzial im Baum höher als das der Luft, verdunstet Wasser in die Luft. So kann ein ausgewachsener Baum mehrere hundert Liter Wasser pro Tag verdunsten. Gleichzeitig verbraucht die Photosynthese viel Wasser, bei der aus Wasser, Kohlenstoffdioxid und Licht, die Produkte Sauerstoff und Glucose entstehen. Bei niedrigen Temperaturen ist die Photosynthese im Winter jedoch schwer möglich. Ist die Wasseraufnahme aus dem Boden nicht möglich, würden die Bäume über diese Prozesse austrocknen.

 

Baumfärbung und Blattabwurf als Strategie

Durch die sinkenden Temperaturen, weniger Licht und die kürzer werdende Tage weiß der Baum, dass der Herbst beginnt: die Photosynthese wird verringert. Dies ist möglich, indem der Baum das Chlorophyll und andere Nährstoffe aus den Blättern zieht und sie im Stamm, den Wurzeln und Ästen speichert. Die übrigen Farbstoffe der Blätter – die Carotinoide und Xantophylle machen nun die gelb bis rote Verfärbung der Blätter aus.

Ohne dies Stoffe verkorkt das Trenngewebe zwischen Zweig und Blatt und die Blätter fallen ab. Damit ist die Transpiration nicht mehr möglich und der Baum schützt sich vor einem Austrocknen im Winter. Gleichzeitig entsorgt der Blattabwurf Umweltgifte, die kahlen Bäume sind zudem weniger von der Schneelast betroffen und für die Knospenentwicklung im Frühjahr steht so mehr Licht zur Verfügung.

Bewässerung in Herbst und Winter     

Mit dem Klimawandel sind auch die Herbstmonate von Trockenheit immer mehr betroffen. Inwiefern Bewässerung der Bäume sinnvoll ist, hängt davon ab, wie hoch ihre Wasserversorgung ist. Der TreeSense Pulse Sensor misst den Widerstand in der wasserleitenden Schicht es Baumes, dem Xylem, in der Baumkrone und kann daraus Rückschlüsse auf den Trockenstress ziehen. Damit ermöglicht er eine bedarfsgerechte Bewässerung.

 

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Die folgende Visualisierung zeigt unsere Daten von bayerischen Stadtbäumen für 2023. Der Feuchtigkeitsindex ist abgebildet als rot-gestrichelter, der Widerstand als roter und der Niederschlag als blauer Graph. Anfang Oktober ist eine Phase mit geringem Niederschlag, gleichzeitig beschreibt die Feuchtigkeitskurve nochmal zwei Anstiege, aufgrund von Bewässerung. Bis Mitte November sinkt der Feuchtigkeitsindex ab, zugleich steigt der Widerstand an. Erst mit neuem Niederschlag ab Mitte November steigt die Feuchtigkeit wieder. Es bleibt also festzuhalten: die letzte Bewässerung im Herbst 2023 war Anfang Oktober notwendig.

Immergrünen Pflanzen, die auch im Winter im geringen Maße Photosynthese betreiben und Wasser durch Verdunstung verlieren, haben sogar im Winter, je nach Wetterlage einen höheren Wasserbedarf.

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